LUNGE testet: ASICS Metaspeed Sky+
Kathi Nüser hat für uns den ASICS Metaspeed Sky+ ausprobiert
Als ich erfahren habe, dass ich den Schuh testen darf, war ich sehr neugierig und motiviert. Denn im letzten Jahr bin ich die erste Generation des Metaspeed Sky bei Wettkämpfen - 10 Kilometer, Halbmarathon, Marathon - gelaufen und war auf den Unterschied gespannt. Meine ersten Gedanken zum Metaspeed Sky+: Das ist eine andere Nummer. So leicht - nur 205 g - und eine tolle Passform: schon beim ersten Hineinschlüpfen super angenehm. Auch die Optik gefällt mir.
Meine Erfahrung mit Carbon-Laufschuhen
Grundsätzlich bin ich Fan von flachen und direkten Schuhen. Als die „Carbonrenner“ aufkamen, haben mich die Modelle aufgrund der klobigen Optik und der dicken Sohle gar nicht angesprochen. Da mittlerweile aber alle mit Carbon an die Startlinie gehen und ich somit in üblichen Rennmodellen hinterher hängen würde, blieb mir nicht wirklich eine Wahl ;-)
Die Schuhe sind gewöhnungsbedürftig, aber ich habe sie lieben gelernt. Nicht nur, dass sie die Schrittlänge optimieren, sie puffern vor allem bei längeren Tempoeinheiten wie Tempodauerläufen und Stufenläufen enorm die Stoßbelastung auf Gelenke, Sehnen und Bänder ab. Ich habe mich nach Wettkämpfen oder langen Trainingseinheiten in diesen Modellen muskulär viel schneller erholt. Denn die dicken, dennoch federleichten Sohlen schützen den Bewegungsapparat auch vor Überlastungen und somit Verletzungen.
Die Form dieser Schuhe ist auf den Mittel- und Vorfußlauf ausgerichtet. Ein Abrollen über die Ferse ist quasi nicht möglich. Ich empfehle, die Wadenmuskulatur inklusive Sehnen und Bändern vorerst ausreichend zu stärken beziehungsweise einen längeren Lauf mit diesen Rennmodellen Schritt für Schritt aufzubauen.
Mein Lauferlebnis mit dem Metaspeed Sky+
Die neue, grüne Variante gefällt mir im Vergleich zum Vorgänger rein optisch schon mal besser. Allgemein fallen diese neuartigen Wettkampfschuhe sehr auf. ASICS hat mit dem neuen Modell aber eine sehr gute Mitte getroffen. Ich finde, das Außenmaterial wirkt langlebiger als das der ersten Generation. Die Außensohle ist zwar mächtig, wirkt aber dennoch nicht zu protzig. Der Schuh schmiegt sich so angenehm um meinen Fuß, dass er sich beim Tragen - natürlich auch aufgrund des federleichten Gewichts - gar nicht nach so viel Schuh anfühlt.
Weiter geht es mit dem “Bounce-Gefühl”.
Ich nenne es Bounce-Gefühl oder fliegen. Schon beim ersten Anziehen habe ich diesen Effekt gespürt. Die “Toe-Spring-Curve” ist nochmal höher als die des Vorgängers. Das spürt man sofort. Mein Laufstil wird unterstützt, und vor allem hilft mir der Schuh spürbar, die Schrittlänge zu verlängern und eine hohe Schrittfrequenz aufrecht zu halten. Der Abdruck nach vorn fühlt sich für mich viel dynamischer an. Das spart Kraft. Hinzu kommt, dass meine Beine erst viel später ermüden oder das Gefühl von Schwere bekommen.
Wie steht es mit dem Untergrund?
Ich habe den Schuh extra auf kurviger Strecke und unebener Straße getestet. Im Vergleich zum Vorgänger gibt mir der Metaspeed Sky + ein viel stabileres Gefühl. Es ist gut gelungen, so mein Empfinden, die Höhe der Sohle so stabil zu gestalten, dass die Sorge umzuknicken gering ist. Für sandigen, steinigen Untergrund finde ich allerdings beide Modelle nicht geeignet. Es sind für mich nur Schuhe, um das Tempo auf den Asphalt zu bringen. Auch wenn der Schuh eine dicke Sohle hat, fühlt er sich für mich direkt an und gibt mir ein „Straßengefühl“. Das hatte ich beim Vorgänger nicht. Der schien mir härter und viel höher. Ich brauchte mehr Zeit, mich an den Schuh zu gewöhnen. Im Metaspeed Sky + habe ich mich direkt wohlgefühlt.
Mein Fazit:
Ein toller Laufschuh, in dem ich mich sofort „zu Hause“ gefühlt habe. Mein breiter Vorfuß hat genug Platz. Ich trage ihn in meiner üblichen Laufschuh-Schuhgröße. Das passt optimal. Generell fallen ASICS-Laufschuhe eher kleiner aus. Darum solltest du probieren, ob hier gegebenenfalls eine Schuhgröße mehr besser ist. Obwohl ich aktuell weniger trainiere als früher, kann ich damit Intervalle rennen, die ich sonst in erst in härteren Trainingsphasen gelaufen bin. Ich werde im Metaspeed Sky + regelrecht vom Boden weg katapultiert. Im Gegensatz zum Vorgänger liefert das neue Modell für mich einen höheren Bounce-Effekt bei noch mehr Leichtigkeit.
Mein persönlicher Tipp:
Probiere den Schuh unbedingt aus, wenn du dich für einen leichten Carbonschuh interessierst. Letztendlich sollte man viele Variationen an Laufschuhen ausprobieren und das persönliche Empfinden entscheiden lassen. So ein Carbonschuh braucht Training und Gewöhnung. Arbeite zuvor mit Übungen aus dem Lauf-ABC an deiner Schrittfrequenz und dem Abdruck. Das stärkt gleichzeitig auch Sehnen und Bänder. Ohne dieses Training wirst du schnell deine Wade und vor allem die Achillessehne stark spüren. Der Laufstil wird anfangs sehr ungewohnt sein.
Ich wünsche dir viel Freude beim Training und erst recht bei den Wettkämpfen!
Kathi
Zum Abschluss noch ein paar Zahlen:
- Gewicht: 205 g
- Standhöhe: 34 mm - 39 mm
- Drop: 5 mm
- Zwischensohle: 28mm - 33mm
- Außensohle: 1,5 mm